7. Juli 2021

 

Projektvorstellung in der Stadt Ornbau

Das Projektbüro wurde aus gutem Grund im Rathaus der Stadt Ornbau angesiedelt. Die Stadt liegt am Rande des Wiesmet, dem bedeutendsten Kerngebiet des Wiesenbrütergebiets im Altmühltal. Die Stadt hat den größten Flächenanteil an dem insgesamt 1.100 ha großem Gebiet. Hier kommen noch neun Wiesenbrüterarten vor, was einmalig in ganz Bayern ist. Der Projektleiter und Biologe Dietmar Herold freute sich deshalb, dass er am 8. Juni 2021 im Stadtrat und nun auch am 7. Juli im Arbeitskreis Umwelt- und Klimaschutz der Stadt das Projekt vorstellen und erste Überlegungen für Schutzmaßnahmen aufzeigen konnte.


 Wiesmet
Wiesmet.

Das Altmühltal ist als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und als Vogelschutzgebiet geschützt und eines der bedeutendsten Feucht- und Nasswiesengebiete sowie das größte zusammenhängende Wiesenbrütergebiet in ganz Bayern. Die Veränderungen der Landwirtschaft, der Nässe, der Hochwassersituation und der Erholungsnutzung sind im Altmühltal so gravierend, dass trotz der Schutzgebietsausweisungen und vieler Bemühungen die Vielfalt gravierend zurückgegangen ist.

Selbst vielen Anwohnern ist dies nicht bekannt.



 
 

Umso wichtiger sind Herrn Herold Kontakte und Gespräche mit den Menschen vor Ort sowie Aufklärung über Bedeutung, Veränderungen und Sinn der Schutzbemühungen. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen. Die Menschen müssen verstehen, es geht nicht nur um ein „paar Vögel“. Das Verschwinden der Vögel steht stellvertretend für den Niedergang der natürlichen Vielfalt und der Lebensgrundlagen für Tier und Mensch. Das komplexe Ökosystem, das die Region seit Jahrhunderten prägt, hängt ab von extensiven Nutzungen, ausreichender Nässe und aufmerksamen Besuchern. Schutz der Wiesenbrüter ist immer verbunden mit dem Schutz unserer natürlichen Ressourcen, mit dem Schutz von Boden, Wasser, Klima und Landschaft, also der Bewahrung unserer „Heimat“.

Die Anwesenden zeigten großes Interesse an den Ausführungen zum Projekt, zu den Veränderungen und Beeinträchtigungen, die für den Rückgang der Arten verantwortlich sind, und an den ersten Überlegungen zu Maßnahmen und Schutzbemühungen. Auf besondere Aufmerksamkeit stieß das Thema „Besucherlenkung“. Ziel des Projektes ist es, die Brutzentren besser abzuschirmen und gleichzeitig in unkritischen Bereichen Alternativen für die Erholung zu schaffen und umfassender zu informieren. Der „Klein-Wiesmet-Park“, der auf kleinem Raum und abseits der empfindlichen Brutgebiete viel Wissenswertes zum Wiesenbrüterschutz vermittelt, bietet einen sehr guten Ansatz für weitere Bestrebungen.



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Die Termine in Ornbau sind nur der Auftakt weiterer Gespräche. Sowohl in den anderen 19 Gemeinden des Projektgebietes, als auch in Ornbau und weiteren Fachgremien sollen weitere Gespräche, „Runde Tische“ oder Bürgerbeteiligungen stattfinden, um Maßnahmen zu finden und zu planen, die akzeptiert werden und nachhaltig für den Schutz der Biodiversität und dem Landschafts-, Boden- und Gewässerschutz sorgen.

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