27. Oktober 2021

 



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Projektvorstellung in Gemeinden und Gremien

Projektleiter und Biologe Dietmar Herold nahm im Laufe des Jahres Kontakt mit allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern auf und führte viele Gespräche mit Vertretern der Ämter und Verbände sowie mit Landwirten, Jägern und Bürgern. In mehreren Gemeinden des Projektgebietes, im Umweltausschuss des Landkreises Ansbach und weiteren Gremien stellte er das Projekt vor und konnte erste Überlegungen für Schutzmaßnahmen aufzeigen.

Das Altmühltal ist als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und als Vogelschutzgebiet geschützt und eines der bedeutendsten Feucht- und Nasswiesengebiete sowie das größte zusammenhängende Wiesenbrütergebiet in ganz Bayern. Die Artenvielfalt des einzigartigen Naturraumes ist noch sehr hoch und höchst schützenswert. Auch die Landschaft, die über Jahrhunderten geprägt wird von der bäuerlichen Landwirtschaft und den hierdurch entstandenen, offenen und vielfältigen Wiesenstrukturen sucht ihresgleichen.

Die Veränderungen der Bewirtschaftung, der Nässe, der Hochwassersituation und der Erholungsnutzung sind im Altmühltal so gravierend, dass trotz der Schutzgebietsausweisungen und vieler Bemühungen die Vielfalt gravierend zurückgegangen ist.

Selbst vielen Anwohnern ist dies nicht bekannt.


 Altmühltal bei Unterasbach
Altmühltal bei Unterasbach.

Umso wichtiger sind deshalb Herrn Herold Kontakte und Gespräche mit den Menschen vor Ort sowie Aufklärung über die Bedeutung des Altmühltals und die Ziele der Schutzbemühungen. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen. Die Menschen müssen verstehen, es geht nicht nur um ein „paar Vögel“. Das Verschwinden der Vögel steht stellvertretend für den Niedergang der natürlichen Vielfalt und der Lebensgrundlagen für Tier und Mensch. Das komplexe Ökosystem, das die Region seit Jahrhunderten prägt, hängt ab von extensiven und vielfältigen Nutzungen, ausreichender Nässe und aufmerksamen Besuchern. Schutz der Wiesenbrüter ist immer verbunden mit dem Schutz unserer natürlichen Ressourcen, mit dem Schutz von Boden, Wasser, Klima und Landschaft, also der Bewahrung unserer „Heimat“.

Bei allen Veranstaltungen zeigten die Stadt-, Gemeinde- und Kreisräte und alle weiteren Anwesenden großes Interesse an den Ausführungen zum Projekt, zu den Veränderungen und Beeinträchtigungen, die für den Rückgang der Arten verantwortlich sind, und an den geplanten Maßnahmen und Schutzbemühungen. Auf besondere Aufmerksamkeit stieß das Thema „Besucherlenkung“. Ziel des Projektes ist es, die Brutzentren besser abzuschirmen und gleichzeitig in unkritischen Bereichen attraktive störungdfreie Angebote für die Erholung zu schaffen und umfassender zu informieren.


Gunzenhausen
Ornbau
Herrieden
Merkendorf

Die Projektvorstellungen in Gunzenhausen, Ornbau, Herrieden, Merkendorf, im Umweltausschuss des Landkreises Ansbach, in der Kommunalen Allianz der Altmühl-Mönchswald-Region, im Arbeitskreis Wiesmet und die zahlreichen Gespräche mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, den Ämtern und Verbänden, den Landwirten und Bürgern sind nur der Auftakt weiterer Zusammenkünfte. Es sollen weitere Informationsveranstaltungen, Abstimmungen, Dialoge, „Runde Tische“ oder Bürgerbeteiligungen stattfinden, um Maßnahmen zu finden und zu planen, die akzeptiert werden und nachhaltig für den Schutz der Biodiversität und dem Landschafts-, Boden- und Gewässerschutz sorgen.